Projekt Buchvorstellungen

 Andreas Steinhöfel

     Die Mitte der Welt

Verlag:
Übersetzer:
Seitenanzahl:
Preis: DM


Der Autor

Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren und studierte in Marburg Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften. Heute lebt er als freier Autor und Übersetzer in Berlin. Sein Buch wurde u. a. mit dem 'Luchs' , dem 'Buxtehuder Bullen' ausgezeichnet und 1999 für den Jugendliteraturpreis nominiert.

 

Das Buch

Im Buch geht es um einen siebzehnjährigen Jungen, namens Phil. Zunächst erzählt er wie seine hochschwangere, vom Erzeuger der Kinder verlassene Mutter, mit dem Namen Glas, von Amerika nach England auswandert zu ihrer Schwester. Die ist jedoch tot. Ohne es zu wissen kommt Glas vor den Pforten Visible's an, ein riesiges Haus mit dazugehörigen, weit ins Land hinausragenden Gärten, übersät mit kleinen Teichen und Wäldchen und einem großen Fluss. Es ist eisiger Winter und Glas' Wehen setzen ein. Sie bringt mit Hilfe von Theresa, der Frau, die das Haus bewachte bis der Erbe sich meldete, ihre Zwillinge zur Welt: Phil und Dianne.
Phil erzählt im Buch nun sein Leben, seine gegenwärtigen Probleme und bringt zwischendurch Geschehnisse aus der Vergangenheit ein, die im Zusammenhang mit einer Situation stehen.
So erfährt man, dass er schwul ist und, dass seine Mutter Listen führt, über die vielen Männer, die sie mit nach Visible bringt. Alle durchnummeriert, mit Namen und den Daten des Tages, an dem Glas mit ihnen schlief versehen. Ein Name fehlt jedoch, die Nr. Drei, der Vater der Zwillinge.
Dianne verschloss sich je älter sie wurde. Sie hütet ein Geheimnis, das sie ihrem geliebten Bruder nicht Preis gibt.
Phil lernt einen Jungen kennen, Nikolas. Sie lernen sich in der Umkleidekabine nach dem Sportunterricht kennen, und dann passiert es unter der Dusche: Phils erstes Mal. Ihre Beziehung zu einander ist nicht besonders stark. Es gibt keine echten Liebesgefühle, zumindest von Niks Seite. Phil gibt sich jedoch voll und ganz hin und wünscht sich das auch von Nik. Das einzige aber das bleibt ist der Sex zwischen den beiden.
Da ist noch Kat, die beste Freundin von Phil, ihr kann er alles anvertrauen. Sie und Nik lernen sich kennen und es entsteht Synpatie, schließlich kommt es auch zwischen ihnen zum Sex. Durch einen Zufall beobachtet Phil die beiden bei ihrem 'Spiel' durch das Fenster von Niks Haus.
Später stellt Phil Nik zur Rede und gesteht ihm die wahre Liebe, die Nik jedoch offen zugegeben nicht erwidert. Ihn hält nur der Sex an Phil, den er aber unbedingt braucht. Beide trennen sich.
Dianne öffnet sich Phil nun endlich, durch ihre Freundin Kora, die sie erst seit kurzem hat. Zuvor gibt es noch einen Zwischenfall. Dianne und Kora sind auf der Polizeiwache, weil sie nackt im Fluss badeten. Ein Junge beobachtete sie und daraufhin soll Dianne den Hund des Jungen hypnotisiert haben, der biss dem Jungen ins Bein. So erklärt sich, dass im Buch immer die Rede ist, Dianne und Phil seien Hexenkinder. So nannten 'die kleinen Leute' , wie sie bei Glas heißen, also die Stadtbewohner, die beiden als sie noch kleiner waren.
Dianne, die nun endlich alles ihrem Bruder erzählt, gesteht, dass sie jemanden umgebracht hat. Glas war einst nochmals schwanger. Dianne half ihr bei allen Dingen, z.B. Betten machen, Essen kochen, usw. ... Dianne kennt sich durch ihre vielen Herbarien, die sie besitzt, sehr gut mit Pflanzen aus und weiß jede mit Namen und Wirkung zu benennen. Sie mischte einige Samen eines Krautes in Glas' Tee, mit der Wirkung, dass Glas Krämpfe bekam und ihr Kind verlor. Dianne machte sich selbst schuldig und warf es Glas bei einem Streit an den Kopf. Hass, Krieg und Streit liegt nun zwischen beiden.
Silvester steht vor der Tür und zu Besuch kommt der einzige Verwandte den die Zwillinge kennen. Er ist Seemann und heißt Gable. Er bietet Phil an, dass er mit ihm übers Meer segeln könnte. Wohin er wollte. Phi1 entschließt sich dazu. Sein Ziel: Amerika. Er will seinen Vater suchen, den, den er nicht kennt, weder Namen noch Aussehen. Das was Phil hinterlässt, sind seine Schwester, seine Mutter, die endlich eine feste Beziehung hat, Kat und Nik und natürlich Visible und seine schönen Gärten.

 

Mein Urteil

Die Schreibweise des Buches: A. Steinhöfel schreibt in seinem Buch sehr hyperbeln- und metaphernreich. Situationen, Gefühls- und Ortsbeschreibungen sind literarisch und sinnbildlich sehr schön dargestellt. Fazit: Mir hat das Buch besonders gut gefallen. Für Literaturfans, die gerne im Leben anderer herumschnüffeln und Gefühls- und Ortsbeschreibungen mögen ein absolutes Muss.

(Tina Friedemann; 2001; 8c)

 

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