"Die Bürgschaft"

Schillers Ballade als Comic Strip

backhome


Die folgenden Zeichnungen zur Ballade "Die Bürgschaft" von Friedrich Schiller wurden im September 2002 im Deutschunterricht der Klasse 7d (Hr. Weber) im Rahmen der Beschäftigung mit Balladen angefertigt. Die überaus köstlichen Bilder (Zeichner: Vinh Tho Ma) wollen wir der Schulöffentlichkeit nicht vorenthalten.

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Möros, den Dolch im Gewande;
Ihn schlugen die Häscher in Bande.
»Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!«
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
»Die Stadt vom Tyrannen befreien!«
»Das sollst du am Kreuze bereuen.«

»Ich bin«, spricht jener, »zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben,
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen.«

Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
»Drei Tage will ich dir schenken.
Doch wisse! Wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh du zurück mir gegeben bist,
So muss er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen.«

Und er kommt zum Freunde: »Der König gebeut,
Dass ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben,
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme, zu lösen die Bande.«

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen,
Der andere ziehet von dannen.

Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,

Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.